DER JUPP MUSS WECH ODER DIE EMSCHERLANDTRANSFORMATION

„Der Jupp muss wech“ ist eine absurde Posse mit gleich fünf Paaren aus drei Generationen und spielt im alten Bergbaumilieu in der „Kolonie Emscherland“. Von daher ist das Consol Theater für diese (mitunter derbe) Kostümkomödie auf dem Gelände der ehemaligen Schachtanlage Consolidation 3/4/9 der ideale Aufführungsort. Vordergründig geht es mit dem turbulenten Jux um eine in die Jahre gekommene Ehe, um junge Leute und alte Liebschaften – man betrügt, hintergeht und versöhnt sich. Hintergründig geht es um falsche und richtige Identitäten in lebhaften Zeiten rasanter Transformationen. Viel Live-Musik und Gesang ist auch dabei! Aber Achtung: Je länger das Stück dauert, umso behämmerter und bekloppter wird es. Wer Sinn und Humor für Bizarres und Groteskes hat, wird an diesem Abend viel Spaß haben.

Worum geht es? Martha Kowalski will nicht mehr, ihr Gatte, der Jupp muß wech. Genug mit der überholten Taubenzüchterei, mit dem ewigen Seilscheibenputzen und der bierseligen Bergmannsromantik. Martha will endlich die alten Zeiten überwinden, sich zur postpostmodernen Frau wandeln – sie sucht ein neues Ich und will daher trans gehen. Dafür kann sie ihre „Bergbaumumie“, die angeblich immer noch im Stehen pinkelt, nicht gebrauchen. Ihre Entscheidung steht: Nach ihrer Goldenen Hochzeit, die kurz bevorsteht, will sie Jupp über die Emscher schicken. Wird es ihr gelingen?

Und welche Rolle übernimmt in dem Verwirrspiel um Liebe, Mord und Totschlag der dubiose Clanchef Roy, der die kuschlige Kolonie EMSCHERLAND zu einem Quartier 33.0 umbauen will? Oder Hans Wurst, der ausrangierte Stahlarbeiter? Mit ihrem skurrilen Spiel um ewige Klischees und heuchlerische Sentimentalität hält die Posse viele weitere außergewöhnliche Figuren, überraschende Wendungen und irrwitzige Situationen vor und bietet auch so reichlich übertriebenen Nonsense – vielleicht aber auch tiefere Bedeutung?

Wie heißt es im Stück gleich zu Beginn in einer Publikumsansprache durch den Clanchef Roy: „Staunen Sie über skurrile Absurditäten, barbarische Herzlosigkeiten, rührselige Rührseligkeiten. Erleben Sie hinterlistigste Überlebenskämpfe, temperamentvollste Verwandlungen und perverseste Clowneskerien, Beobachten Sie paradoxe Spaßvögel, bemitleidenswerte Weicheier und sogar Mörder --- und Mörderinnen sowieso. Lachen und leiden Sie mit merkwürdigen Lebewesen aus längst vergangenen Zeiten, einer ganz speziellen Art der homo sapiens, den homo emscherikus, auch Ruhries genannt, die nicht mehr wissen, wer sie sind und wo sie hingehören, aber eins genau wissen: Die Apokalypse ist an Ruhr, Lippe und Emscher angekommen, als wenn sie nicht schon immer da gewesen wäre!

Das Stück wurde von Wolfram Lenssen 2023 als Commedia della Ruhr inszeniert und für die Aufführungen 2024 von Thos Renneberg bearbeitet. Der Autor des Stückes, der Gelsenkirchener Herbert Knorr war bis 2020 Leiter des Westfälischen Literaturbüro in Unna e.V. und bis Ende 2023 Mitglied der Festivalleitung von „Mord am Hellweg“, Europas größtem Krimifestival. Der Gelsenkirchener hat viele Romane und Krimis veröffentlicht. „Der Jupp muss wech!“ ist sein erstes Theaterstück, welches 2023 in Unna im Circus Travados Unna seine Uraufführung hatte.

Weitere Infos zum Stück

ENSEMBLE | ROLLEN

Sandra Wickenburg: Martha Kowalski, unzufriedene Bergmannsfrau

Angelo Enkhausen Micaela: Jupp Kowalski, ehemaliger Sicherheitssteiger

Caroline Keufen: Emma Schinschik, Nachbarin und Küchenphilosophin

Sascha von Zambelly: Hans Wurst, ehemaliger Stahlarbeiter

Thos Renneberg: Dr. Polanski, Psychologe, mutiert zum Dummen August

Joeri Burger: Tommi, Großenkel Marthas und Jupps

Susanne Zambelly: Chiara, Tochter des Mafiachefs Cupido anne Ecke

Simone Röbern: Esmahan, Burka-tragende ruhri-bayrische Katholikin und Penelope vom Zeus-Grill umme Ecke

Thorsten Strunk: Roy, Clan-Chef, Transformationsbeauftragter Kohle und Emscher in eigener Sache undOdysseus vom Zeus-Grills anne Ecke

MUSIK

Anke Göntgen: Kontrabass

Ruthilde Holzenkamp: Akkordeon

Norbert Labatzki: Klarinette, Saxophon, Gitarre

PRODUKTIONSTEAM

Inszenierung Uraufführung 2023: Wolfram Lenssen

Inszenierung Bearbeitung 2024: Thos Renneberg

Musikalische Leitung: Norbert Labatzki

Orga-Gesamtleitung: Melanie Talotti & Herbert Knorr

Projektassistenz: Sonja Hartleif

Bühne: Christoph Kreutzer

Kostüm: Sabine Kreiter

Spielleitung | Inspizienz: Melanie Talotti, Sonja Harleif, u. a.

Ton | Licht | Logistik: Allround GmbH (Michael Storkebaum)

Grafik & Szenische Fotografie: Jannis Fritsch, Studio Fritsch (Fröndenberg)

DAS PROJEKT | DIE SPIELSTÄTTEN

Das Projekt „Der Jupp muss weg!“ ist ein Netzwerkprojekt der Kulturregion Hellweg unter Federführung von BEMPOSTA e. V. (Circus Travados), Kooperationspartner und Spielstätten des Netzwerkprojektes sind: Tagungs- und Kulturzentrum Bad Sassendorf (Hof Haulle), Gemeinde Bönen mit Turm Zeche Königsborn ¾ (Ostpol Ruhrgebiet), Stadt Gelsenkirchen (Kulturamt) und Consol Theater Gelsenkirchen, Stadt Hamm (mit Kurparktheater), Stadt Lünen mit Heinz-Hilpert-Theater, Kreis Unna, Kreisstadt Unna; Circus Travados (Bemposta e. V.) und Rohrmeisterei Schwerte.

HAUPTFÖRDERER | SCHIRMHERR

Hauptförderer des Projekts sind dankenswerterweise: Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, LWL-Kulturstiftung, Regionalverband Ruhr (RVR), Stadt Gelsenkirchen, Kreis Unna und Kreisstadt Unna. Schirmherr: Wolfram Kuschke, Staatsminister a. D.

WO: Halle

EINLASS: Die Kasse öffnet eine Stunde vor Vorstellungsbeginn. Zeitgleich  mit unserer Kellerbar, in der Sie die Wartezeit mit Kaffee, Wein und  Bier bis zur Vorstellung angenehm überbrücken können. Dieses Angebot  steht Ihnen auch nach der Veranstaltung zur Verfügung.

DAUER: ca. 2,5 Std. inkl. Pause

EINTRITT: 15 €

JETZT ONLINE TICKETS SICHERN!

KASSENÖFFNUNGSZEITEN: dienstags und donnerstags 15.00 – 17.00 Uhr

ABENDKASSE: ca. 30 Min. vor Veranstaltungsbeginn

EC-Kartenzahlung möglich.

T E L.: 0209/ 9 88 22 82

E - MAIL: kontakt@consoltheater.de